Sie tragen schon seit langem Ihren Herzschrittmacher oder Defibrillator mit sich, bei den Kontrollen wird von einem „unauffälligen“ Verlauf gesprochen. Dennoch fühlen Sie sich zunehmend schlechter, und Sie fragen sich, ob der Schrittmacher von den Funktionen her noch ausreicht, oder ob eine Erweiterung (sog. Upgrade) notwendig ist? Oder der Batterietausch steht bald an, und Sie fragen sich, ob Sie das Gerät überhaupt noch brauchen?
In den laufenden Kontrollen ist es zunehmender wichtig zu prüfen, ob das implantierte Gerät noch ausreicht. Oder, ob Sie den Defibrillator noch brauchen, und ein Batterietausche mehr Vorteile oder Nachteile hat.
Wichtige Fragen sollten im Zuge der Kontrollen akribisch geklärt werden:
- Haben sich Ihre Behandlungsziele geändert?
- Bisher gab es keinen Stromstoß durch Ihren Defibrillator, brauchen Sie den ICD noch?
- Wie ist es Ihnen bisher mit dem Schrittmacher/Defibrillator ergangen?
Haben sich Ihre Behandlungsziele geändert?
Seit dem ersten Einsetzen Ihres Schrittmachers/Defibrillator kann sich vieles geändert haben. Die Herzschwäche kann fortgeschritten sein? Sind durch den permanenten Einsatz und Stimulation der Herzkammer Begleiterkrankungen dazugekommen? Auch Ihre persönliche Einstellung oder Ihre Beschwerden können nun anders sein als damals.
Bisher gab es keinen Stromstoß durch Ihren Defibrillator, brauchen Sie den ICD noch?
Ein Defibrillator ist nur im Notfall aktiv. Man kann nicht vorhersehen bei wem so ein Notfall eintritt und der Stromstoß von Nöten wird. Zudem hat Ihr Defibrillator eine Funktion die Herzrhythmusstörungen verhindern kann, bevor der Stromstoß einsetzt (ATP, anti-tachykardes Pacing). Meist bleibt diese Funktion unbemerkt. Wurde Ihnen schon öfter das Leben gerettet, und Sie haben es nicht bemerkt?
Sollten Sie einen Defibrillator tragen, der in direkter Verbindung mit Ihrem Herzen steht, im Vergleich zu einem subkutanen Defibrillator (nur unter der Haut), dann kann dieser auch vor einem langsamen Puls schützen. Meist besitzen die Defibrillatoren eine integrierte Schrittmacherfunktion.
Wie ist es Ihnen bisher mit dem Schrittmacher/Defibrillator ergangen?
Es ist beruhigend zu wissen, dass man vor einem Notfall geschützt ist, sollte das Herz zu langsam werden (Schrittmacher), oder sogar lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten (Defibrillator). Manche empfinden es aber als seelisch belastend, mit einem Gerät im Körper zu leben. Nehmen Sie lieber in Kauf an einem plötzlichen Herz zu sterben, als dauerhaft mit starken Herz-Beschwerden zu leben?
Eine solche Beratung und Eingehen auf Ihre Anliegen und Wünsche, und besonders die Verlaufskontrolle der Herzfunktion ist mir ein besonderes Anliegen. Denn gerade das Eingehen auf Sie als Patientin oder Patient, das Erklären welche Vorteile Ihr Gerät noch für Sie bringt, und wie Ihnen besser geholfen werden kann, bleibt im zeitlich eingeschränkten klinischen Bereich oft auf der Strecke. Ich nehme mir Zeit für Sie und finde mit Ihnen gemeinsam den richtigen Weg zu einer Steigerung Ihrer Lebensqualität.