Herzpatienten profitieren signifikant von regelmäßigen Sporteinheiten. Denn Sport verbessert die Sauerstoffaufnahme der Muskulatur und entlastet das Herz. Standard-Sportempfehlungen wie „trainieren nahe der maximalen Herzfrequenz“ und „Krafttraining mit maximal Wiederholungen von 4-6x pro Satz“ sind nicht nötig, um die eigene Leistung zu optimieren. Neueste Studien zeigen, dass gerade herzinsuffiziente Patientinnen und Patienten schon von geringen lockeren Trainingseinheiten profitieren. Das könnten sein, kurze Spaziergänge von 15-20 Minuten oder leichte kleine Radtouren, zwei- bis dreimal pro Woche.
Hier ist zu beachten, dass sich für herzkranke Personen vor allem Ausdauersportarten zu empfehlen sind. Das inkludiert etwa schnelles Gehen (Walken), Fahrrad fahren oder Tanzen. Ziel soll es sein, Koordination und Geschicklichkeit zu trainieren, und somit Reaktionsfähigkeiten zu fördern. Gerade das Tanzen fördert Motivation, trainiert Ausdauer und dient als optimale Sturzprophylaxe.
Weniger geeignete Sportarten sind jene den Druck im Körper erhöhen oder unkontrollierten Belastungssituationen verbergen (zB.: Schwimmen, Handball, Fußball). Blutdruck könnte unkontrolliert gesteigert, oder Herzrhythmusstörungen verursacht werden.
Jeder Herzpatientin und -patient sollte mit seinem Arzt abklären, ob und welche sportliche Betätigung für sie und ihn gesundheitlich unbedenklich ist.
Mittlerweile gibt es Angebote von „Herzsportgruppen“. Das sind Trainingseinheiten, zB. 1-2/Woche Walking durch den Park, unter ärztlicher Aufsicht. Dies sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern birgt den Vorteil, dass Herztätigkeit und Leistungsentwicklung unter Kontrolle stehen. In der Hand von speziellen Sportmedizinern, könnte so vorab nicht nur der kardiale Zustand (Herzfunktion) überprüft werden, sondern entsprechend der Medikation, besonders während des Sports bei diesen Patientinnen und Patienten den Fokus auf die Gefahr von Herzrhythmusstörungen gelegt und kontrolliert werden.
Sportmediziner können zudem, Trainingsempfehlungen, zB. Gymnastikübungen im Sitzen, Stehen oder Liegen, verschreiben und die koordinations- und muskelstärkenden Übungen bis zum nächsten Training zu fördern. Dabei ist zu beachten, dass derartige Trainingseinheiten zuhause, nicht nur Kraft- und Ausdauersteigend sind, sondern auch Atem- und Entspannungsübungen beinhalten, und auf diese Weise dauerhaft die Herzfrequenz niedrig halten und eine optimale Pumpkraft des Herzens fördern.
Einmal motiviert und optimal medikamentös eingestellt lohnt sich besonders der Heimfahrrad-Trainer (Ergometer) um die persönlichen Ziele zu erreichen.
Beispiele, welche Sportarten ungeübten zu empfehlen sind
Günstige Sportarten:
Wandern, Dauerlauf, Rad fahren, Gymnastik, Skilanglauf.
Bedingt geeignet:
Rudern, Schwimmen, Bergwandern, Reiten, Ballsportarten, Fitnesstraining.
Ungünstig:
Maximal-Kraftübungen, Bodybuilding, Klettern, Bergsteigen, Tauchen, Kampfsportarten.